Starkes Quartal durch steigende Nato-Rüstungsausgaben
Der süddeutsche Rüstungskonzern Heckler & Koch (H&K) verzeichnet im dritten Quartal 2025 eine deutlich verbesserte Geschäftsentwicklung. Angetrieben wird dieser Aufschwung durch die stark gestiegenen Verteidigungsbudgets der Nato-Mitgliedstaaten, die ihre Beschaffungsvorhaben seit Beginn der geopolitischen Spannungen erheblich ausgeweitet haben.
Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 279,1 Millionen Euro, was einem Anstieg von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Noch deutlicher fällt die Entwicklung beim Ergebnis aus: Der Nachsteuergewinn kletterte um fast 50 Prozent auf 25,4 Millionen Euro.
H&K sieht anhaltend hohe Nachfrage nach Handfeuerwaffen
Der Konzern, der in Oberndorf am Neckar ansässig ist, gilt als Deutschlands führender Hersteller von Handfeuerwaffen – darunter Sturmgewehre, Präzisionsgewehre, Maschinengewehre, Pistolen und Granatwerfer.
Die Unternehmensführung bewertet die Marktlage weiterhin positiv und rechnet mit einer anhaltenden Nachfrage, insbesondere im Rahmen der Modernisierungspakete vieler Streitkräfte. Nach Angaben des Vorstands sei das Unternehmen in der Lage, große Abrufvolumen zuverlässig zu bedienen und gleichzeitig neue Produktlinien einzuführen.
Ein Sprecher des Unternehmens erklärte: „Wir erleben derzeit strukturell erhöhte Bestellungen, und wir verfügen über die Kapazitäten, um diese Dynamik nachhaltig zu unterstützen.“
Deutliche Investitionen zur Stärkung der Produktionskapazitäten
Um diese Auftragslage abzusichern, hat der Aufsichtsrat von Heckler & Koch ein umfangreiches Investitionsprogramm verabschiedet. Insgesamt sollen 85 Millionen Euro in den Ausbau der Fertigung, neue Maschinenparks und Modernisierungsmaßnahmen fließen.
Der Schwerpunkt liegt auf effizienteren Produktionsabläufen, erweiterten Testkapazitäten und dem Ausbau technologischer Kompetenzen in Bereichen wie Materialoptimierung und Komponentenfertigung.
Nach Angaben des Managements ist die Investition darauf ausgerichtet, die Produktionszeiten zu verkürzen und gleichzeitig die Fertigungstiefe zu erhöhen. Damit soll H&K unabhängiger von externen Lieferanten werden und schneller auf kurzfristige Beschaffungsanforderungen reagieren können.
Politische und wirtschaftliche Faktoren beeinflussen die Branche
Das wirtschaftliche Umfeld bleibt für Unternehmen der Rüstungsindustrie komplex. Während die Nachfrage hoch ist, belasten internationale Unsicherheiten Lieferketten und Rohstoffpreise. Dennoch profitieren Hersteller wie Heckler & Koch davon, dass viele westliche Staaten ihre sicherheitspolitische Strategie neu ausrichten.
Vorstandschef Christian Hartel sagte dazu: „Wir sehen uns durch die aktuellen Rahmenbedingungen in Europa und weltweit in einer Phase struktureller Nachfrage. Unsere Aufgabe besteht darin, diese Nachfrage effizient und verantwortungsvoll zu bedienen.“
Besonders stark wächst der Bedarf an modernen Handfeuerwaffen mit reduzierter Signatur, verbesserter Modularität und höherer Präzision. Viele Nato-Staaten ersetzen derzeit ältere Systeme oder erweitern ihre Bestände, was H&K direkt zugutekommt.
Oberndorf bleibt zentraler Standort für die globale Produktion
Mit rund 8.000 Beschäftigten am Hauptstandort Oberndorf zählt Heckler & Koch zu den bedeutenden industriellen Arbeitgebern Süddeutschlands. Der Standort profitiert von jahrzehntelanger Fertigungserfahrung und einer spezialisierten Zulieferkette.
Die Produktion ist überwiegend exportorientiert und beliefert sowohl europäische Partnerstaaten als auch internationale Bündnispartner außerhalb Europas. Der Konzern betont regelmäßig seine strikte Einhaltung deutscher Export- und Genehmigungsrichtlinien.Ein Unternehmensvertreter fasste die Lage zusammen: „Unsere Strategie ist klar: Wir investieren in den Standort, stärken die Belegschaft und erweitern unsere technologische Basis, um den Marktanforderungen dauerhaft gerecht zu werden.“




