Förderende schockt die Branche
Mit dem Auslaufen der 7.500-US-Dollar-Subvention für jedes Elektroauto steht die amerikanische Automobilindustrie vor einer Krise historischen Ausmaßes. Branchenkenner sprechen von einem „harten Schlag ins Gesicht“ für Hersteller und Händler. Ab dem 2. Oktober 2025 fällt die wichtigste Kaufstütze für Stromer weg – und der Absatz könnte regelrecht kollabieren.
„Das ist ein Wendepunkt“, warnte Jim Farley, CEO von Ford, in Detroit. Er rechnet damit, dass der Marktanteil von Elektroautos von zuletzt knapp 10 Prozent auf nur noch fünf Prozent stürzt.
Top-Manager warnen vor Marktkollaps
Auch Christian Meunier, Chef von Nissan USA, sprach Klartext: „Der E-Auto-Markt wird im Oktober zusammenbrechen.“ Seine Begründung: übervolle Lager und eine Preisfront, die Hersteller an ihre Grenzen bringt.
Händler schlagen Alarm. Scott Kunes, Manager einer großen Autohausgruppe im Mittleren Westen, kündigte an, sofort weniger Fahrzeuge zu bestellen. Besonders betroffen seien Luxusmodelle wie der über 90.000 US-Dollar teure Chevy Silverado von General Motors.
„Wir bleiben auf Fahrzeugen sitzen, die niemand mehr haben will, wenn sie ohne Förderung kaum bezahlbar sind“, warnte Kunes.
Hersteller greifen zu Notrabatten
Um den Schock abzumildern, feuern die Hersteller eine Rabatt-Schlacht ab. Hyundai lockt Käufer des Ioniq 5 mit einem Sofortnachlass von 7.500 US-Dollar – exakt in Höhe der weggefallenen Förderung.
Auch General Motors und Ford basteln an Leasingmodellen, in denen die Subvention rechnerisch weitergegeben wird. Doch selbst Insider räumen ein: Solche Tricks verschaffen nur Zeit.
„Super-brutaler“ Konkurrenzkampf
Branchenführer rechnen mit einem erbarmungslosen Verdrängungswettbewerb. „Der Wettbewerb wird super-brutal“, erklärte Meunier. Die Hersteller stünden unter doppeltem Druck: Milliardeninvestitionen in neue Modelle einerseits, ruinöse Rabatte andererseits.
Die Folge: Während erschwingliche Modelle mit Preisnachlässen vielleicht Käufer finden, droht dem Segment der Premium-Elektrofahrzeuge eine Absatzflaute.
Absatz könnte sich halbieren
Analysten prognostizieren, dass der Anteil der E-Autos am US-Markt binnen Wochen von knapp 10 Prozent auf etwa fünf Prozent einbrechen könnte. Viele Kunden hatten ihre Käufe bereits vorgezogen, um die Förderung noch mitzunehmen – ein klassischer Vorzieheffekt, der nun zu einem Abgrund führt.Die US-Elektroautoindustrie steht damit vor einer harten Nagelprobe. Ohne die staatliche Stütze wird klar, ob die Nachfrage wirklich tragfähig ist – oder ob der Markt ohne Subventionen implodiert.