Der Goldpreis hat eine neue historische Marke erreicht und zeigt keine Anzeichen einer Abschwächung. Angetrieben wird die Rally von der wachsenden Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA sowie der gestiegenen Nachfrage nach sicheren Anlageformen. Gleichzeitig verschärfen sich die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China, was die Attraktivität des Edelmetalls zusätzlich erhöht.

In der Spitze kletterte der Preis für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) um 1,7 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 4179,48 US-Dollar. Seit Jahresbeginn bedeutet das einen enormen Anstieg von 57 Prozent. Auch Silber profitiert stark von der aktuellen Marktlage und erreichte mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 53,60 US-Dollar ein frisches Allzeithoch.
Zinssenkungserwartungen beflügeln die Goldrally
Der wesentliche Treiber der Goldhausse sind Spekulationen auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Federal Reserve. Anleger rechnen zunehmend damit, dass die Fed bereits in den kommenden Monaten reagieren wird, um die Wirtschaft nach einer Serie schwächerer Konjunkturdaten zu stützen.
Marktbeobachter erklären, dass sinkende Zinsen Gold attraktiver machen, da die Opportunitätskosten für das Halten des Edelmetalls – das keine laufenden Erträge abwirft – deutlich sinken. „Investoren sehen Gold wieder als strategische Absicherung gegen Unsicherheiten in der Geldpolitik“, sagte ein Analyst aus New York.
Handelskonflikt mit China treibt Flucht in Edelmetalle
Neben den geldpolitischen Aussichten trägt auch die wachsende Handelsspannung zwischen den USA und China zur jüngsten Kursrally bei. Die von Peking verschärften Exportkontrollen auf Seltene Erden und andere strategische Materialien haben die Märkte verunsichert.
Viele Investoren suchen deshalb Zuflucht in krisenfesten Anlagen wie Gold und Silber. Experten betonen, dass geopolitische Konflikte seit jeher zu den stärksten Preistreibern bei Edelmetallen gehören. „Die Marktteilnehmer sichern sich gegen politische Eskalationen ab – Gold bleibt dabei die erste Wahl“, erklärte ein Rohstoffstratege der Sky Links Capital Group.
Banken erwarten weiteren Preisanstieg bis 2026
Mehrere Großbanken haben ihre Preisprognosen für Gold in den vergangenen Tagen deutlich nach oben korrigiert. Die Bank of America und die Société Générale rechnen nun damit, dass der Goldpreis bis 2026 die Marke von 5000 US-Dollar erreichen könnte. Auch Standard Chartered hob ihre Erwartung für das kommende Jahr auf 4488 US-Dollar an.
Diese Einschätzungen spiegeln den Glauben wider, dass die Nachfrage nach sicheren Häfen weiter steigen wird – insbesondere, wenn die globalen Zinssätze wieder sinken und die Unsicherheit an den Märkten anhält.
Silber folgt Gold auf Rekordjagd
Nicht nur Gold, auch Silber erlebt derzeit einen bemerkenswerten Höhenflug. Das Industriemetall, das sowohl in der Elektronik- als auch in der Solarbranche stark gefragt ist, profitierte ebenfalls von der gestiegenen Nachfrage. Der Preis pro Feinunze kletterte auf 53,60 US-Dollar, den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen.Analysten sehen in Silber eine attraktive Alternative zu Gold, da das Metall zusätzlich von technologischen Trends profitiert. Die wachsende Bedeutung von erneuerbaren Energien und Elektromobilität dürfte die Nachfrage langfristig stützen.