Der Elektroautobauer Tesla steht erneut im Fokus der Finanzmärkte. Firmenchef Elon Musk hat in einer außergewöhnlich großen Transaktion 2,57 Millionen Tesla-Aktien erworben. Der Zukauf, der sich laut Angaben an die US-Börsenaufsicht SEC auf rund eine Milliarde US-Dollar beläuft, führte unmittelbar zu einem deutlichen Kursanstieg der Aktie. Im vorbörslichen Handel legte das Papier um 6,8 Prozent zu.
Nach Angaben des Analyseunternehmens Verity ist dies der bislang größte Aktienkauf Musks überhaupt. Zuvor hatte er zuletzt im Februar 2020 in kleinerem Umfang Aktien im Wert von rund zehn Millionen US-Dollar erworben. Ein Marktbeobachter erklärte: „Anleger mögen es, wenn die Unternehmenslenker ihr Vertrauen durch eigene Käufe in das Unternehmen unter Beweis stellen.“ Die jüngste Transaktion habe demnach erheblich zur positiven Marktstimmung beigetragen.

Kursentwicklung gleicht Verluste des Jahres aus
Mit dem jüngsten Anstieg konnte die Tesla-Aktie ihre bisherigen Jahresverluste vollständig wettmachen. Im laufenden Jahr 2025 liegt das Papier damit vier Prozent im Plus. Bereits in der Vorwoche hatte die Aktie einen kräftigen Schub von 13 Prozent verzeichnet. Der Zukauf Musks gilt nun als Signal für Vertrauen in die künftige Entwicklung des Konzerns, der in einem zunehmend härter umkämpften Markt agieren muss.
Schwäche im deutschen Markt wird deutlich
Während die Börse positiv reagiert, zeigt sich in Europa ein anderes Bild. In Deutschland hat Tesla massiv an Bedeutung verloren. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts wurden seit Jahresbeginn lediglich 11.441 Fahrzeuge des US-Herstellers neu zugelassen. Damit fiel Tesla auf Platz elf der größten Elektroautoanbieter in der Bundesrepublik zurück – ein herber Rückschlag, zumal das Unternehmen noch ein Jahr zuvor auf Rang vier lag.
Die Spitzenposition auf dem deutschen Markt hält weiterhin Volkswagen, das in den ersten acht Monaten über 100.000 Elektroautos absetzen konnte. Dahinter folgen BMW mit knapp 55.000 und Mercedes-Benz mit rund 49.000 Fahrzeugen. Selbst Opel platzierte sich mit 13.000 verkauften Elektroautos vor Tesla und konnte seinen Absatz gegenüber dem Vorjahr um etwa 4.000 Fahrzeuge steigern.

Analysten sehen differenziertes Bild
Die gegensätzlichen Entwicklungen unterstreichen die Ambivalenz der Tesla-Situation: Während Anleger das Engagement Musks als klares Bekenntnis zum Konzern werten, verliert das Unternehmen in wichtigen europäischen Märkten an Boden. Musk selbst äußerte sich bislang nicht öffentlich zu den strategischen Plänen, die hinter seinem massiven Aktienkauf stehen. Beobachter sehen darin jedoch den Versuch, Vertrauen zu stärken und langfristig Kapital für den Konzernwert zu sichern.