Der Kurs der Tesla-Aktie ist innerhalb eines Tages um mehr als 15 Prozent gefallen und hat damit sämtliche Kursgewinne seit der US-Präsidentschaftswahl zunichtegemacht. Während Analysten vor nachlassender Nachfrage warnen, steht auch Musk selbst durch seine Nähe zur Trump-Regierung zunehmend in der Kritik.
Börsenwert schrumpft drastisch
Noch im Dezember 2024 erreichte der Tesla-Kurs 480 Dollar, womit das Unternehmen auf einen Börsenwert von 1,5 Billionen Dollar kam. Nun fiel der Wert auf 222 Dollar, wodurch die Marktkapitalisierung auf 715 Milliarden Dollar sank.
Zum Vergleich: Ford ist derzeit 40 Milliarden Dollar wert, General Motors kommt auf 48 Milliarden Dollar. Trotz der deutlich höheren Bewertung verliert Tesla zunehmend das Vertrauen der Anleger.
Rückläufige Verkaufszahlen belasten das Unternehmen
Zum ersten Mal seit über zehn Jahren musste Tesla einen Absatzrückgang verzeichnen. Dabei hatte Musk noch vor wenigen Monaten eine steigende Nachfrage in Aussicht gestellt. Die Realität sieht jedoch anders aus: Kunden greifen vermehrt zur Konkurrenz, während Tesla mit Preisnachlässen versucht, den Absatz zu stabilisieren.
Statt sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, verspricht Musk weiterhin Revolutionen durch selbstfahrende Fahrzeuge und humanoide Roboter – ohne jedoch konkrete Fortschritte oder marktreife Produkte vorweisen zu können.
Politische Turbulenzen um Musk
Musks enge Verbindung zu Donald Trump sorgt in den USA und Europa für Proteste. Während Tesla in den Vereinigten Staaten mit Boykottaufrufen konfrontiert ist, gingen die Verkaufszahlen in Europa um 45 Prozent zurück. Kritiker werfen Musk vor, sich zu stark in politische Angelegenheiten einzumischen und sein Unternehmen zu vernachlässigen.
In einem Interview mit Fox Business räumte Musk ein, dass seine zahlreichen Verpflichtungen zunehmend zu einer Herausforderung werden. „Mit großen Schwierigkeiten“, antwortete er auf die Frage, wie er Tesla, SpaceX, X und xAI gleichzeitig leiten könne – und seufzte.
Musks Vermögen gerät unter Druck
Auch für Musk persönlich könnte die Talfahrt der Aktie problematisch werden. Sein geschätztes Vermögen von rund 300 Milliarden Dollar basiert zum Großteil auf Tesla-Aktien, die er als Sicherheiten für Kredite nutzt. Sollte der Kurs weiter fallen, könnte er nachschusspflichtig werden, was seine finanziellen Spielräume einschränken würde.
Regulierungsbehörden im Visier
Zusätzlich wächst der regulatorische Druck auf Tesla. Die US-Verkehrsbehörde NHTSA untersucht das Autopilot-System, nachdem mehrere Unfälle mit Teslas Fahrassistenztechnologie bekannt wurden.
Musks Strategie, bei selbstfahrenden Autos ausschließlich auf Kameras statt auf Lidar-Technologie zu setzen, wird von Experten kritisch hinterfragt. Waymo und andere Anbieter setzen weiterhin auf Laser-Radare, da diese als zuverlässiger gelten.
Tesla vor ungewisser Zukunft
Ob Musk mit seinen ambitionierten Robotaxi-Plänen und Visionen für künstliche Intelligenz das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen kann, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass Tesla aktuell mit wirtschaftlichen, politischen und technologischen Herausforderungen kämpft – und eine schnelle Erholung keineswegs garantiert ist.
